Tätigkeitsfelder:
Leitbilder für Stadt und Land
Landschaften unterliegen stetigen Veränderungen, die seit der letzten Eiszeit in wachsendem Maß vom Menschen gesteuert sind. Bis in die 1950ger Jahre prägten Land‐ und Forstwirtschaft das Erscheinungsbild in Mitteleuropa. Heute haben Siedlungen, Industrie und Infrastruktur viele historische Strukturen überprägt. Aus der lokalen Geschichte der Kulturlandschaft lassen sich typische Elemente identifizieren und in einen neuen Bedeutungszusammenhang überführen, so dass sie wieder eine Wertigkeit erhalten und der Charakter von Ort und Landschaft gestärkt wird. Genauso wie Mühlen als Wohnhäuser, Keltern als Bürgerzentren, Burgen als Hotels, Schlösser als Ämter weiterleben, werden ehemalige Stadtgräben auf diese Weise in hochwertige Freiräume des städtischen Wohnumfeldes überführt, Jagdschneisen absolutistischer Herrscher in Radwege, verbuschte Wiesen und Weiden mit Reliktvorkommen wertgebender Arten in blütenreiche Erholungslandschaften umgewandelt.
Ökokonto, Monitoring
Erhebliche Eingriffe in Natur und Umwelt müssen durch geeignete Maßnahmen ausgeglichen werden. Die Deckung hoher Ausgleichsbedarfe erfordert zunehmend ein aktives Ausgleichsflächenmanagement mittels Flächenpool und Ökokonto. Eine von den lokalen Artenvorkommen, Standortbedingungen und der Kulturgeschichte abgeleitete Biotopverbundplanung liefert ideale Grundlagen für die Planung, Entwicklung und Umsetzung kostengünstiger und qualitativ hochwertiger Ausgleichsflächen abseits landwirtschaftlicher Nutzflächen. Die Wiederherstellung artenreicher Kulturbiotope wie Magerrasen, Heu‐ und Streuwiesen wertet die Landschaft auch für Freizeitnutzung und Tourismus auf. Mittels eines Monitorings, das den Erfolg überprüft und gegebenenfalls Maßnahmenvorschläge zu Nachjustierung von Maßnahmen liefert, wird gewährleistet, dass sich die Flächen in der geplanten Weise entwickeln.
trending_flatProjekte mit Schwerpunkt "Ökokonto", trending_flatMonitoring
Umweltprüfungen
Die Auswirkungen eines Projektes auf die Umwelt müssen heute bei allen Planungen beschrieben und bei der Entscheidung / Abwägung berücksichtigt werden. Am effektivsten ist es in allen Planungsebenen Planungswiderstände und Konflikte im Bereich des Arten‐ und Naturschutzes frühzeitig zu erkennen. Dann ist es besonders gut möglich, sinnvolle, zeit‐ und kostensparende Alternativen aufzuzeigen und in enger Kooperation mit Planungsbeteiligten und Trägern öffentlicher Belange in Umsetzung zu bringen.
Ökologische Baubegleitung
Baugenehmigungen enthalten naturschutzrechtliche Auflagen, die von Bauträgern und –firmen beachtet werden müssen. Am besten ist eine regelgerechte Umsetzung zu gewährleisten, wenn von Anfang an eine fachkundige ökologische Baubegleitung eingerichtet ist. In enger Kooperation mit den Ausführenden können dann auch kurzfristig Lösungen entwickelt werden, wenn Planungen nicht wie vorgesehen durchführbar sind. Eine landschaftsplanerische Begleitung von Vorgaben aus dem Artenschutzrecht ist sinnvoll, um geeignete Standorte für die Realisierung zu finden oder um in enger Kooperation mit allen Planungsbeteiligten und Trägern öffentlicher Belange eine zeit‐ und kostensparende Umsetzung zu entwickeln.
trending_flatProjekte mit Schwerpunkt "Ökologische Baubegleitung"
Wissenschaftliche Gutachten (Naturschutz und Landschaftsplanung), Naturschutzkonzepte
Auf der Grundlage einer umfangreichen Landschaftsanalyse einschließlich des kulturhistorischen Hintergrundes werden die Potentiale des Raumes für Natur und Mensch abgeleitet und daraus Maßgaben für eine qualitätvolle und nachhaltige Weiterentwicklung von Natur, Landschaft und Siedlung erarbeitet. Zentrale Arbeitsgrundlage sind aussagekräftige GIS‐basierte Analysekarten, in die alle verfügbaren Informationen über Landschaften zusammengeführt und im kartographischen Sinn gewertet und gewichtet werden. Digital verfügbare Daten erfahren dabei eine kritische Betrachtung im Hinblick auf Datenursprung, Abstrahierungsgrad und Aktualität. Automatisierte Rechenverfahren finden Anwendung, soweit sie plausible Ergebnisse liefern. Umfangreiche Recherchen in Archiven und Büchern gepaart mit umfassenden Kenntnissen der Kulturlandschafts‐ und Wirtschaftsgeschichte ermöglichen es, lokalspezifische Charakteristika der Kulturlandschaft zu identifizieren und bei Geländeerhebungen zu verifizieren und zu vertiefen. Grundmuster und Strukturen der aktuellen und historischen Nutzung einschließlich der Siedlungsentwicklung, der aktuellen Artenvorkommen sowie Biotopverteilung und –qualitäten lassen sich so erkennen und in landschaftsplanerische Empfehlungen und Zielformulierungen übernehmen.
trending_flatProjekte mit Schwerpunkt "Wissenschaftliche Gutachten"